Ich bin beeindruckt von der mutigen und leidenschaftliche Rede von Greta Thunberg vor der vollbesetzten UN-Vollversammlung. Und wer könnte ihre Angst vor einer Klimakatastrophe nicht teilen?
Trotzdem hat mich die Wutrede der 16-Jährigen nicht nur begeistert, sondern auch beunruhigt. Ich gehöre nicht zu denjenigen, die die Klimakatastrophe leugnen, aber trotzdem musste ich mich unweigerlich fragen: Was wird passieren, wenn Greta Thunberg und ihre MitstreiterInnen nicht mehr durch die Straßen marschieren, sondern an den Hebeln der Macht in unserem Land angekommen sind? Was wird dann passieren mit Menschen, die ihre Ansichten nicht teilen und nicht an eine Klimakatastrophe glauben? Haben diese Menschen dann immer noch Recht auf eine freie Meinungsäußerung? Dürfen solche Personen dann noch immer Lehrer oder Lehrerin sein, oder wird ihnen das verboten, weil diese Personen unseren Kindern schaden würden? Würde die Polizei weiterhin uneingeschränkt Hab und Gut dieser Personen beschützen? Die Wutrede von Greta Thunberg hat mir viel Leidenschaft, aber wenig Toleranz gezeigt.
Ich wünsche mir, dass wir von der Klima-Gerechtigkeits-Bewegung ein klares Bekenntnis hören zu unserer freiheitlichen demokratischen Gesellschaft und zu einer uneingeschränkten Gewährung ALLER Menschenrechte für ALLE Bürger, insbesondere des Rechts auf freie Meinungsäußerung.
E. Weigand, Bündnis C LV Niedersachsen
Abgedruckt von der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung am 27.09.19